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BACHMANN IN LENINGRAD | Theater im Keller
21.01.2022 um 20:00
CARD!
Von Katharina Tiwald
Um das Jahr 1970 lässt Katharina Tiwald (Lesetipp: ihr neuer Roman „Mit Elfriede durch die Hölle“) ihre fiktive Begegnung von Ingeborg Bachmann mit der russischen Dichterin Olga Berggolz, die während der Blockade von Leningrad im Radio zur Stimme der Stadt geworden war, stattfinden.
Begleitet wird sie dabei von den österreichischen Kommunisten Fritz Fuchs, einem gutmütigen, ein wenig naiven Mann und Ernst Fischer, der nach dem Krieg in Österreich Unterrichtsminister gewesen und selbst als Dichter und Journalist hervorgetreten war. Fischer ist hier der Erzähler der fiktiven Begegnung: Zwei Jahre später berichtet er in Wien Genia Quittner, einer österreichischen Kommunistin, Staatswissenschaftlerin und Ökonomin, zu diesem Zeitpunkt aber schon desillusioniert aus der Partei ausgetreten, vom Treffen der Dichterinnen. Quittner, die 1929 vor der Kommunistenverfolgung in Österreich nach Russland geflohen war, danach nach Österreich zurückgekehrt bildet mit Fischer gewissermaßen ein Gegengewicht zum naiven und starken, von Enthusiasmus geprägten Glauben an die kommunistische Sache bei Fritz Fuchs. |